Pedersen

Pedersen
Pedersen,
 
1) ['pɛ-], Charles J., amerikanischer Chemiker norwegischer Herkunft, * Pusan (Süd-Korea) 3. 10. 1904, ✝ Salem (N. J.) 26. 10. 1989; stellte in den 60er-Jahren erstmals die Kronenäther her und entdeckte, dass in die von den Molekülen gebildeten Hohlräume Fremdatome eingelagert werden können. Er wurde damit zum Begründer der »Wirt-Gast-Chemie«, die sich besonders mit der Frage beschäftigt, welche Bedingungen die Hohlräume der Moleküle erfüllen müssen, um eine hohe Spezifität ihrer Bindungsstellen aufzuweisen. 1987 erhielt Pedersen mit D. J. Cram und J.-M. P. Lehn für »die Entwicklung und Verwendung von Molekülen mit strukturspezifischer Wechselwirkung hoher Selektivität« den Nobelpreis für Chemie.
 
 2) Christiern, dänischer Humanist, * Helsingør um 1480, ✝ ebenda 16. 1. 1554; Herausgeber einer bedeutenden Saxo-Grammaticus-Edition (1514), eines lateinischen-dänischen Wörterbuchs und der ersten dänischen Schul- und Gebetbücher; Pedersen legte das Fundament für die Entwicklung der dänischen Schriftsprache. Sein Hauptwerk ist die 1543 vollendete, an Luther orientierte Übersetzung der ganzen Bibel (»Christians III. Bibel«, gedruckt 1550).
 
 3) Holger, dänischer Sprachwissenschaftler und Keltologe, * Gelballe (bei Kolding) 7. 4. 1867, ✝ Hellerup (bei Kopenhagen) 25. 10. 1953; wurde 1903 Professor in Kopenhagen und verfasste grundlegende Arbeiten zur indogermanischen Sprachvergleichung. Durch seine »Vergleichende Grammatik der keltischen Sprachen« (1909-13, 2 Bände) nimmt er in der Keltologie neben J. K. Zeuss und R. Thurneysen eine herausragende Stellung ein.
 
 4) Johannes, dänischer Semitist, * Lindelse (Langeland) 7. 11. 1883, ✝ Kopenhagen 22. 12. 1977; veröffentlichte grundlegende Arbeiten zur semitischen und islamischen Religions- und Kulturgeschichte.
 
Werke: Der Eid bei den Semiten, in seinem Verhältnis zu verwandten Erscheinungen sowie die Stellung des Eides im Islam (1914); Muhammedansk mystik (1923); Hebraeisk grammatik (1926); Israel, its life and culture, 2 Bände (1926-40); Islams kultur (1928); Den arabiske bog (1946; englisch The Arabic book).
 
 5) ['pɛ-], Knut, norwegischer Schriftsteller, Hamsun, Knut.

Universal-Lexikon. 2012.

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